Rekonstruktion von 3D-Objekten:
  Angenommen wird, dass sich die gesuchten räumlichen Objekte durch ebene (Ober-)Flächen darstellen lassen. Folglich brauchen für die Bestimmung der räumlichen Lage eines Objektes nur die Eckpunkte seiner Flächen gesucht zu werden. Zwischen den gefundenen Eckpunkten werden dann zugehörige Texturen aufgespannt, z.B. Hausfassaden und Dächer. Dazu herangezogen werden reale Abbildungen (historische Zeichnungen, Gemälde, alte Fotos, ...) des Objektes.
   Vom jeweils zu rekonstruierenden räumlichen Objekt werden mindestens zwei reale Abbildungen (ebene Projektionen) aus unterschiedlichen Blickichtungen benötigt. Prinzipell können es beliebig viele Abbildungen sein, wobei diese über möglichst verschiedene Blickrichtungen verteilt sein sollten.
   Im gezeigten Beispiel ist das unbekannte Objekt ein angedeutetes Haus. Davon seien nur zwei Abbildungen gegeben (in der Skizze im Vordergrund). Ausgehend von denjenigen Eckpunkten, welche innerhalb der Abbildungen erkennbar sind, werden in rückwärtiger Projektionsrichung Strahlen in den Raum hinein konstruiert (in der Skizze in Richtung der Pfeile). Wo diese Strahlen sich kreuzen, können die zugehörigen Eckpunkte des gesuchten dreidimensionalen Originals vermutet werden. Im Beispiel sind drei Flächen des Originals rekonstruierbar. Es sind diejenigen Flächen, welche den gegebenen Abbildungen zugewandt sind. Über die abgewandten Flächen geht aus den gegebenen Abbildungen nichts hervor. Dafür wären zusätzliche Abbildungen nötig.

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Anmerkung: Das hier nur stark vereinfacht beschriebene Rekonstruktionsprinzp ist angelehnt an das für die Tomographie gebräuchliche Prinzip der sogenannten Gefilterten Rückprojektion.
Polsterhaus
erbaut 1800, später benannt nach dem Arzt Alwin Polster, welcher dort gewohnt hatte und im Vorstand des Mylauer Naturkundevereins war. Zum Zeitpunkt seines Abrisses 2011 galt das Haus als ältestes in Mylau.

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aus: Mylau in alten Ansichten - Raithel 1993

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1998, Ausschnitt aus [Deutsche Fotothek df_hauptkatalog0705884]


Schießhaus, heute Schützenhaus
wurde 1833/34 für die Mylauer Schützengesellschaft erbaut und schon nach wenigen Jahren durch einen Saalbau erweitert. Die Mylauer Schützengesellschaft lässt sich bis zum Jahre 1691 zurück verfolgen.

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Teilbild "Das Schießhaus" aus der Bildkomposition "Mylau und seine Hauptgebäuede", vor 1844,
sowie ein Ausschnitt aus einer Landkarte aus dem Jahre 1793 [Deutsche Fotothek df_dk_0002128].


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1998, Ausschnitt aus [Deutsche Fotothek df_hauptkatalog_070613].
Der Saalbau befindet sich rechts.


Anmerkung: In der bearbeiteten alten Karte ist das Gebiet am Schützenhaus gekennzeichnet durch das angedeutete Schießscheiben-Gestell und den mit B markierten Baum. Denjenigen Trakt des heutigen Schützenhauses, der sich links im Foto befindet, gab es 1844 noch nicht; hier stand der besagte Baum. Das alte Gebäude hat sich - bezogen auf das Foto - unmittelbar rechts des neuen Traktes befunden und war ähnlich gross. Der heutige Saalbau des Schützenhauses hat das alte Gebäude nicht nur ersetzt, sondern ist auch wesentlich ausladender (zum Hain hin).


Cafe Schubert
Den repräsentativen Anbau hatte sich vermutlich für ein Goldschmied errichten lassen. Bei nochmaliger Erweiterung entstand das berühmte Cafe Schubert ("Cafe am Strom"). Abriss 2013

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1998, Ausschnitt aus [Deutsche Fotothek df_hauptkatalog_0705952]

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frühe Ansicht [?]


Forbriger/Kammgarn
Zur Kammgarnspinnerei Forbriger (gegründet 1856) gehöriges Wohnhaus, später alte Feuerwehr. Der im oberen Bild nach links anschliessende Bau galt als das kleinste Haus in Mylau. Abriss ca. 1965

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Blick aus östlicher Richtung (vom Markt her), Foto privat

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Blick aus nördlicher Richtung (vom Raumbach her), Foto privat


Reichsadler
Der alte Gasthof "Deutscher Reichsdler" war teilweise auch Rathaus (eine Ratsstube). 1898 brannte der alte Reichsadler ab. Den Neubau gibt es seit 1908.

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Teilbild "Das Rathaus" aus der Bildkomposition "Mylau und seine Hauptgebäuede", vor 1844

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vor dem Gasthof Mitglieder der Mylauer Schützengesellschaft, 1895 (?)

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Neubau: "Hotel Reichsadler"


Russenhaus
Dieses Haus soll zunächst der Mylauer Kommunalgarde als Wache gedient haben und war später Armenhaus. Es hatte bis 1937 gestanden. Weil dort zeitweise Russen gewohnt haben, gab es die Bezeichnung Russenhaus. [nach A. Raithel: Mylau in alten Ansichten]

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Remise
Ursächlich war dies vermutlich eine Station für Postkutschen/Pferde.

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eigene Aufnahme 2020


Wasserbau
Kurz vor seiner Einmündung in die Göltzsch kreuzte der Raumbach den parallel zur Göltzsch verlaufenden Mühlgraben. Mit einer dort vorhandenen Mechanik (Wehr?) konnte der Wasserstand im Mühlgraben so reguliert werden, dass die flussabwärts befindliche Textilindutrie (Spinnerei seit 1811, später Wollkämmerei) verlässlich mit Wasser versorgt werden.
Ob in diesem Gebiet und in der interessierenden Zeit der Mühlgraben bereits von Mauern begrenzt war oder ob diese erst mit dem Eisenbahnbau um 1900 entstanden, ist vorerst nicht bekannt. Die Bahngleise wurden auf dem schmalen Steg zwischen Göltzsch und Mühlgraben verlegt, wobei der Bahndamm auch göltzschseitig eine Mauer bekam. In der Skizze ist dort noch eine unbefestigte Böschung unterstellt worden, siehe nachfolgendes Bild links. Das reale Bild (rechts) zeigt aus ähnlicher Blickrichtung den Zustand dieses Gebietes nach 2000. Von der Eisenbahn war nur noch die rostige Brücke geblieben. Die Schienen waren schon in den 1960er Jahren abgebaut worden.


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eigene Aufnahme nach 2000


alte Kirche
Die alte Kirche stammte aus dem 13. Jahrhundert und war mehrfach verändert worden. Das Foto zeigt sie kurz vor dem Abgeriss 1887. Noch im selben Jahr begann der Aufbau der neuen, noch heute existierenden Kirche.

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alte Kirche 1887 und Beginn des Neubaues (unten)

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Turm
Dieser markante und offenar recht alte Turm diente als Steiger- und Gerätehaus der Feuerwehr. Zuletzt war dort Fernmeldetechnik der (viel später entstandenen) Reichspost untergebracht. Er ist vermutlich um 1930 abgebrochen worden.

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Wie es scheint, ist der Turm schon in der ältesten bekannten Stadtansicht berücksichtigt, entstanden um 1720, [Beierlein: Altes unbekanntes Vogtland. 1939].

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Diese Stadtansicht ist etwa 1839 entstanden. Rechts vom Turm ist das Krankenhaus (siehe auch weiter unten) erkennbar.

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Ausschnitt aus einer Ansichtkarte (nachcoloriertes Schwarzweiss-Foto).

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Foto, datiert 1910, aus Facebook-Seite "Gemeinsam fü,r Mylau & Reichenbach".
Erkennbar sind auch die Post (rechts) und das ehemalige Kranken- und spätere Armenhaus (links).